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Mit Schneeflocke und genug Profil sicher durch den Winter fahren

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Fest und eben muss der Untergrund sein, wenn der Wagenheber beim Reifenwechsel zum Einsatz kommt. Foto: dpa

Es ist höchste Zeit für den Wechsel auf Winterreifen – was Autofahrer bei Kauf, Montage und Lagerung beachten sollten

Keine älteren Pneus: Älter als drei Jahre sollten gekaufte Reifen nach Angaben des ADAC nicht sein. Frischer Reifengummi hatte bei Tests des Autoclubs die beste Haftung. Wann der Reifen hergestellt wurde, lässt sich an einem vierstelligen Zahlencode, meist in einem Oval, am Ende der DOT-Nummer an der Reifenflanke erkennen. Die ersten zwei Ziffern nennen die Woche, die letzten zwei Ziffern das Herstellungsjahr. Im Fachhandel lässt sich das gut selbst prüfen. Wer online kauft, sollte bei der Auftragserteilung darauf hinweisen, dass er Reifen möchte, die maximal ein gewisses Alter aufweisen.


Fester Grund: Für einen Reifenwechsel in Eigenregie suchen Autobesitzer einen festen, ebenen Grund. Auf Kopfsteinpflaster oder einer abschüssigen Straße könnten Wagenheber einklappen, warnt der Tüv Thüringen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Dann drohen schwere Verletzungen und Beschädigungen an Radaufhängungen oder Schwellern. Der Wagenheber darf nicht verkanten und sollte nur an den dafür vorgesehenen Stellen angesetzt werden, die für die auftretenden Kräfte ausgelegt sind. Wo sich die Aufnahmepunkte befinden, ist je nach Fahrzeug verschieden. Im Zweifel müssen Fahrer in der Betriebsanleitung nachsehen.

Drehmoment kontrollieren: Auch mit einem einfachen Radkreuz lassen sich die Reifen montieren. Empfehlenswert ist aus Sicht des ADAC aber ein Drehmomentschlüssel. Dieser lässt sich präzise einstellen, sodass die Schrauben nicht überdrehen, aber zugleich nicht zu leicht angezogen werden. Ein Blick ins Betriebsheft verrät, mit wie viel Kraft Radmuttern festgedreht werden dürfen. Nach 50 Kilometern sollte man prüfen, ob sie weiterhin festsitzen.

Neue Winterreifen nur mit Alpine-Symbol: Sind die alten Pneus heruntergefahren, wird es Zeit für neue Winterreifen. Anhaltspunkt kann hier etwa die Profiltiefe sein: Liegt sie unter vier Millimetern, rät der ADAC zum Tausch. Neue Reifen sollten unbedingt das sogenannte Alpine-Symbol – eine Schneeflocke in einem Bergpiktogramm – auf den Flanken tragen. Reifen mit M+S-Kennzeichnung gelten laut ADAC nur noch als wintertauglich, wenn sie vor 2018 produziert wurden. Sie dürfen noch bis September 2024 bei winterlichen Verhältnissen genutzt werden. Ab dem Januar 2018 hergestellte Winterreifen brauchen das Alpine-Symbol. Bei winterlichen Straßenverhältnissen gilt in Deutschland eine Winterreifenpflicht. Im Ausland können andere Regeln gelten und beispielsweise Schneeketten vorgeschrieben werden.

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Ganzjahresreifen für Wenigfahrer: Der Reifenwechsel kann nerven. Warum also nicht zu Ganzjahresreifen greifen? Wer in einer stadtnahen Flachlandregion ohne harten Winter lebt, kann laut Tüv Süd darüber nachdenken. Auch für Wenigfahrer sind diese Reifen eine Option.

Anhänger nicht vergessen: Eine gesetzliche Pflicht, Anhänger mit Winterreifen auszurüsten, gibt es nicht. Doch der Tüv Süd rät dazu, sie auch entsprechend zu bereifen. Die Gummi-Mischungen und das Profil der Winterreifen bieten bei winterlichen Straßenverhältnissen mehr Grip. Der Tüv empfiehlt Winterpneus am Anhänger vor allem für Wohnanhänger und für Gespann-Vielfahrer.

Sommerräder liegend lagern: Wer seine Reifen selbst einlagert, sollte einen trockenen, kühlen und dunklen Ort wählen. Direktes Sonnenlicht und schwankende Temperaturen könnten den Pneus schaden, erläutert der Tüv Thüringen. Bleiben die Reifen auf den Felgen, können sie liegend übereinander gestapelt werden. Alternativ bieten sich ein Felgenbaum oder eine Wandhalterung an. Reifen solo, also ohne Felge, überwintern am besten stehend. Dann sollten Autofahrer sie etwa einmal monatlich um etwa ein Viertel drehen, um Standschäden zu vermeiden.