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25 Jahre Riff Bad Lausick

Ein Blick hinunter in die Technik-Katakomben

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EIN BLICK IN DIE KATAKOMBEN DES RIFFS. Zu sehen ist hier der Kreislauf des Sauna-Tauchbeckens. Im Hintergrund (weiß) der Ausgleichsbehälter, links die Pumpen und rechts der Filter. Foto: Julia Tonne

Lange Riff-Nacht am 6. November

Ein Besuch im Riff heißt: planschen, toben, entspannen, kühne Sprünge wagen, Rutschen hinabsausen oder schwitzen und abkühlen. Was bedeutet: Alles funktioniert, alles ist sauber, immer ist genug Wasser in den Becken – und das auch noch wohl temperiert. Dass oben alles rund läuft, ist den reibungslosen Abläufen im Keller geschuldet. Denn in den Katakomben – auf zwei Etagen unter der Erde – ist die komplette Technik des Freizeitbads untergebracht. Ein Labyrinth aus Rohren, riesigen Becken, Behältern, ein Wirrwarr aus Pumpen, Hebeln, Schaltknöpfen. Herr über die Technik, die oberirdisch für ausgelassenen Badeund Saunaspaß sorgt, ist das fünfköpfige Team um Carsten Becher.Herzstück des Riffs sind zwei Blockheizkraftwerke, die unterirdisch Strom und Wärme erzeugen. „Beide laufen energiegeführt. Heißt: sie produzieren nur so viel Strom und Wärme, wie auch verbraucht wird“, erklärt Becher. Weshalb nichts an Energie verloren gehe. Sollten gerade in den Wintermonaten die beiden Blockheizkraftwerke nicht ausreichen, könne mithilfe von zwei Kesseln zugeheizt werden. Auch die Abwärme werde im Riff genutzt, was übrig bleibe, werde laut Becher eingespeist in das Fernwärmenetz.

Der Keller des Freizeitbads ist ein Labyrinth aus Rohren, riesigen Behältern und Filteranlagen

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DAS HERZSTÜCK DER RIFF-TECHNIK sind die Blockheizkraftwerke. Foto: Julia Tonne

Dafür, dass die Becken im Riff nicht an Wasser verlieren, sorgen in den Keller-Katakomben mehrere Kreisläufe. Zu jedem einzelnen Becken – ob Kur-, Spaß- und Springerbecken – gehört jeweils ein Kreislauf. Und der besteht aus den immer gleichen Teilen: Ausgleichsbehälter, Pumpen, Filter, Mess-Station der Wasser-Parameter, Anpassung dieser Parameter.

Die Ausgleichsbehälter – die je nach Größe der oberirdischen Becken mal mehr mal weniger Wasser fassen – dienen dazu, die Wassermenge, die oben verdrängt wird, wenn sich mehrere Besucher im Nass tummeln, unten aufzufangen. „Wenn zehn Leute gleichzeitig ins Becken springen, muss das Wasser ja irgendwo hin“, erklärt Becher. Und eben das würden die Ausgleichsbehälter übernehmen.

Von dort aus saugen Pumpen das „Schwallwasser“ an und pumpen es in Richtung Filter. Während es für die großen Becken mehrere Filter gibt – mit Aktivkohle und Sand – , bleibt es für das Sauna-Becken bei einem Filter. Nächste Station des Wassers, das im Keller landet, ist die Messstation. Hier überprüft eine ausgeklügelte Technik den Gehalt von Chlor, den ph-Wert und den Redox-Wert, der das Desinfektionspotential darstellt. Entsprechen die gemessenen Werte nicht den Vorgaben, wird über ein ebenso ausgeklügeltes System nachgesteuert. „Wenn es Abweichungen von den Vorgaben gibt, bekommen wir Meldung über unsere Rechner“, erklärt Becher.

Zweimal am Tag müssen der gelernte Elektriker und sein Team alle Parameter „händisch“ messen. „Das ist vorgeschrieben“, begründet Becher.

Auf dem Weg zum Becken zurück wird dem Wasser nicht nur Frischwasser zugefügt, es wird darüber hinaus auch – wenn nötig – entsprechend der Beckentemperatur nachgeheizt. Und es wird mit UV-Licht bestrahlt. 2006 hatte das Riff die UV-Anlage nachgerüstet. „Das Licht schaltet die unerwünschte Mikrobiologie aus“, betont Technik-Teamleiter Becher. Zwar könne man dadurch nicht vollständig auf Chemie verzichten, diese aber etwas reduzieren.

So wie jeder Poolbesitzer den Filter des Gartenschwimmbads ab und an zurückspülen muss, muss auch im Riff zurückgespült werden. Doch im Gegensatz zum Pool verschwindet das Abwasser nicht im Beet, sondern wird im Freizeitbad gesammelt. Mithilfe einer Wasseraufbereitungsanlage wird es dann so weit gereinigt, bis es als Trinkwasser wieder in die jeweiligen Becken-Kreisläufe zurückgeleitet werden kann.

Übrigens: Gruppen, die das Riff nicht nur oberirdisch kennen lernen wollen, sondern auch unterirdisch, können bei Becher und seinem Team Führungen anmelden.

Lange Riff-Nacht am 6. November

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LANGE RIFF-NACHT mit „The Fair Ends-Duo“. Foto: Dobi Media

Am 6. November sorgen die unterirdischen Technik-Katakomben für einen perfekten Wochenausklang oberirdisch. Bei der Langen Riff-Nacht haben die Besucher die Möglichkeit, von 19 bis 24 Uhr grenzenlos zu schwimmen und zu saunieren.

In der Sauna erwartet die Gäste Livemusik von „The Fair Ends-Duo“. „Und das Innenrestaurant bietet lecker-feurig mexikanische Gerichte an“, sagt Kerstin Hennig vom Riff-Marketing.

An dem Abend gilt der reguläre Riff-Eintritt. Wichtig ist, dass sich Wasserratten und Feierwütige vorab für die Riff-Nacht anmelden. Dafür können sie das Vorreservierungstool auf der Website nutzen.

www.freizeitbad-riff.de