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Regionales Schaufenster

Turnvereins Blau-Gelb 90 Bad Düben: Gerade in diesen Zeiten nach vorn blicken

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Turnen mal anders: Schulung der Körperhaltung beim Outdoortraining auf dem Sportplatz. Foto: Steffen Brost

„Schritt für Schritt alles aufholen“

Die Corona-Pandemie hat die Vereine hart getroffen – Kontaktbeschränkungen, keine Veranstaltungen, keine Trainings, keine Proben, keine Wettkämpfe. Den Mitgliedern – klein wie groß – fehlen die vielseitigen Aktivitäten. Dennoch blicken die Protagonisten nach vorn und hoffen auf weitere Normalität.Wir haben Vereine in der Region Delitzsch, Eilenburg, Bad Düben und Umgebung gefragt, wie es ihnen geht, was sie aktuell anbieten können und worauf sie sich zukünftig freuen.

Vereine in der Region Delitzsch, Eilenburg und Bad Düben sagen, wie es ihnen geht

„Schritt für Schritt alles aufholen“

Steffen Brost, Vorsitzender des Turnvereins Blau-Gelb 90 Bad Düben

Wie sieht es aktuell im Turnverein aus?

Bis Ende April fiel das komplette Training in der Halle aus. Wettkämpfe und Veranstaltungen wurden bis zu den Sommerferien abgesagt. Aber wir sind in kein großes Loch gefallen. Unsere Sportler sind auf „Homeoffice“ umgestiegen. Sie haben Trainingspläne bekommen und mussten diese abarbeiten. Gefragt waren die verschiedensten Übungen. Als Beweis fürs Umsetzen schickten sie Fotos oder kleine Videos. Für ihre Mühe bekamen die Fleißigsten Gutscheine, die wir in Bad Dübener Geschäften gekauft haben. So konnten wir diesmal Geschäfte unterstützen, die sonst uns zur Seite stehen. Danach ging es ins Outdoortraining. Wir haben einen kleinen Turnplatz auf einem elterlichen Grundstück aufgebaut und dort für drei Wochen trainiert. Nun sind wir wieder in unserer Halle.

Was fehlt Ihnen und den Mitgliedern am meisten?

Eindeutig die Wettkämpfe! Dennoch sind alle froh, sich in der Halle wiederzusehen und das verpasste Training Schritt für Schritt aufzuholen.

Langsam kehren wir in die Normalität zurück. Könnt Ihr positiv in die Zukunft blicken?

Na klar! Unsere beiden Sommerferiencamps auf der Insel Rügen finden wie geplant statt. Leider wurde unsere Internationale Jugendbegegnung mit einem südafrikanischen Turnverein in Kapstadt coronabedingt gestrichen. Wir schauen, ob wir das irgendwann nachholen können.

Wird es dieses Jahr noch Veranstaltungen beim TV geben?

Im zweiten Halbjahr wird es, so wie es aussieht, die Bezirkseinzelmeisterschaften in Leipzig, die sächsischen Einzelmeisterschaften in Chemnitz sowie den Turn-Heidecup in Nordsachsen geben. Auch unsere Weihnachtsshow ist weiter geplant. Wir werden im sehen, wie realistisch die Umsetzung sein wird.

„Entspanntes Pfingstwochenende“

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Idyllisches Plätzchen: Im Hof der ehemaligen Wassermühle in Badrina findet die Kreativwerkstatt des Mühlenvereins statt. Foto: Mühlenverein Nordsachsen

Andrea Heyn, Geschäftsführerin des Mühlenvereins Nordsachsen

Wie geht es den Mitgliedern im Mühlenverein Nordsachsen?

Unsere Mühlen sind faszinierende technische Denkmale. Sie zum Deutschen Mühlentag zu zeigen, ist unsere Hauptveranstaltung und eine Herzensangelegenheit. Dieses Jahr fand er zum ersten Mal nicht statt. Darüber sind wir sehr traurig, und es hat auch was gefehlt. Aber von vielen Mühlenbetreibern weiß ich, dass der Mühlentag eine immense Herausforderung ist. So war es für alle mal ein entspanntes Pfingstwochenende.

Langsam kehrt ein Stück Normalität zurück. Auch in den Mühlen?

Derzeit sind fast alle Veranstaltungen abgesagt und nur vereinzelt gibt es kulturelle Angebote. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob es ab September wieder Mühlenführungen geben kann.

Was können Sie im Vereinssitz in Badrina bieten?

Unsere Kreativ-Mühlen-Werkstatt ist donnerstags an der ehemaligen Wassermühle in Badrina wieder geöffnet. In zwei Gruppen (14 und 17 Uhr) wird im Mühlenhof – bei Regen in der Scheune – gewerkelt. Da die Plätze begrenzt sind, ist eine Anmeldung unter 034208 78730 oder per E-Mail an info@muehlen-nordsachsen.de erforderlich. Aktuelle Angebote stehen auf www.muehlen-nordsachsen.de.

Was erhoffen Sie sich für die nächsten Monate?

Wir hoffen, dass es im kommenden Schuljahr wieder möglich sein wird, unsere Schülerprojekte „Vom Korn zum Brot“ für die 3. und 4. Klassen an der Bockwindmühle Hohenroda anzubieten. Auch für unseren Theater- Projekttag „Geschichtenmühle“ für die Klassen 5 und 6 wäre es wünschenswert, wenn er im Winterhalbjahr gebucht werden könnte. Gegenwärtig konzipieren wir ein neues Angebot: „Die Rätselmühle“, ein spannendes Abenteuerspiel, mit welchem wir ab April 2021 starten wollen. Und dann gibt es im Oktober noch unseren 20. Vereinsgeburtstag – hoffentlich mit einer kleinen Feierstunde.

„Alle haben das Training begonnen“

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Alle Mannschaften zurück im Training: Die Fußballer des ESV Delitzsch kicken wieder im Stadion der Eisenbahner. Foto: Alexander Prautzsch

Ronny Stahn, Vorsitzender des Eisenbahnersportvereins Delitzsch

Wie sieht es aktuell mit dem Vereinsleben aus?

Unvorstellbare acht Wochen gab es keine einzige Trainingseinheit im Stadion der Eisenbahner – unsere mehr als 340 Mitglieder mussten zu Hause bleiben. Nun haben alle Mannschaften (von den Bambini bis zu den Alten Herren) das Training wieder begonnen. Zudem hat die Vereinsgaststätte geöffnet. Im Hintergrund wurde weiter ehrenamtlich gearbeitet. Ganz aktuell haben wir das Projekt „neue Treppe“. Die alte Treppe hinauf zu unserem Kneiper wurde abgerissen und saniert.

Was fehlt Ihnen und den Mitgliedern am meisten?

Am meisten fehlt der Wettkampf. Die Saisonspiele in allen Sportarten wurden abgesagt. Im Billard fehlte noch ein Spiel. Die Mannschaft war bis dahin ungeschlagen und wollte unbedingt das letzte Spiel gewinnen. Im Fußball sieht es ganz ähnlich aus. Zwar wird wieder trainiert, aber das ersetzt nicht das Spiel im Ligabetrieb. Außerdem fehlt das gemeinsame Zusammensein. Wie gern hätten sich alle versammelt, um unser Vereinsmitglied Ramon Roselly auf seinem Weg zum Superstar zu feiern.

Langsam kehren wir in die Normalität zurück. Können Sie positiv in die Zukunft blicken?

Ja, der Blick in die Zukunft ist durchweg positiv. Stand heute beginnt die neue Saison im Fußball am ersten Septemberwochenende. In den anderen Sportarten laufen die Planungen ebenso.

Eigentlich sollte dieses Jahr ihr 70-Jähriges gefeiert werden. Gibt es einen Nachhol-Termin?

Einen genauen Termin gibt es noch nicht. Aber das Organisationsteam trifft sich zeitnah, um einen Zeitplan aufzustellen. Die Absage dieses Jahr fiel dem Verein sehr schwer. Aber es wird definitiv nachgeholt.

„Wir üben uns in Geduld“

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Die Walpurgisnacht auf dem Burgberg ist eine der großen Veranstaltungen des Eilenburger Burgverein. Dieses Jahr fand sie nicht statt. Foto: Steffen Brost

Steffi Schober, Vorsitzende des Eilenburger Burgvereins

Wie steht es aktuell um das Vereinsleben im Burgverein?

Alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden, auch die für den 11. Juli geplante Burgberg-Serenade. Führungen werden momentan ebenso nicht durchgeführt. ABER: Wir sind gut vorbereitet. Im Torhaus und im Sorbenturm hängen Bilder des Hobbykünstlers Herrn Beyer und warten auf viele interessierte Betrachter.

Was fehlt Ihnen und den Mitgliedern am meisten?

Der Vorbereitungsstress der Walpurgisnacht, der Burgberg-Serenade … das fehlt uns – Witz! Natürlich bereiten wir diese Feste gern vor. Aber sie können ebenso nicht stattfinden wie vereinsinterne Zusammenkünfte. Wir üben uns in Geduld. Ich weiß, dass sich viele unserer Mitglieder auf ein Treffen freuen. In ihren Mails kommt dies klar zum Ausdruck. Dank des Internets bleiben wir in Kontakt. Ab und zu sieht man sich in der Stadt oder man telefoniert.

Langsam kehren wir in die Normalität zurück. Können Sie positiv in die Zukunft blicken?

Optimismus ist eine wesentliche Grundeinstellung der Mitglieder des Vereins. Es geht weiter! Mit der Eröffnung des Burgberg-Informationszentrums, kurz Torhaus genannt, wartet wir auf den richtigen Moment. Wir hoffen, dass es der 21. Juli sein wird.

Wird es dieses Jahr noch Veranstaltungen geben?

Eine Walpurgisnacht und eine Burgberg-Serenade wird es definitiv nicht geben. Wir hoffen, dass wir mit Beginn der Sommerferien die historischen Gebäude öffnen und Führungen anbieten können. Auch zum Tag des offenen Denkmals wollen wir Gästen die Geschichte des Burgberges näherbringen. In der Weihnachtszeit steht unser historischer Stadtrundgang im Fackelschein an. Wir möchten auch Vorträge rund um die Geschichte unserer Heimatstadt in Form der Stammtische ab September arrangieren. Doch alles hängt von den Verordnungen ab.

„Motivation für die Mitglieder“

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Im Rahmen des Festivals Sommertöne spielte das Weimarer Alphornensemble in der Dübener Obermühle. Foto: Steffen Brost

Dr. Werner Wartenburger, Vorsitzender des Vereins Museumsdorf Dübener Heide

Wie sieht es aktuell mit dem Vereinsleben aus?

Nach der Absage sämtlicher Veranstaltungen haben wir am 21. Juni ein sehr schönes und ausverkauftes Alphorn-Konzert erlebt. Die Vorbereitung war coronabedingt umfangreicher, die Stadt unterstützte uns beim Hygienekonzept für das Café. Gleichzeitig wurde unser Mühlencafé erstmalig wieder geöffnet. Dieser erste Schritt in die Normalität war auch als Motivation für die Vereinsmitglieder wichtig, weil wir unsere schöne Obermühle Besuchern zeigen wollen. Die Gebäude sowie das Freigelände mussten in mehreren Arbeitseinsätzen vorbereitet werden. Dazu kamen engagierte Mitglieder seit Mai regelmäßig zum Arbeiten, unter Beachtung der Kontaktverbote. Seit 6. Juni waren gemeinsame Arbeiten wieder erlaubt und wir konnten uns im Freien austauschen. Noch nicht möglich sind Gruppenführungen oder Veranstaltungen in den Gebäuden.

Was fehlt Ihnen und den Mitgliedern sowie den Besuchern am meisten?

Den Mitgliedern fehlte am meisten der regelmäßige Kontakt und das gemeinsame Arbeiten an unseren vielen Projekten. Den Besuchern fehlte offenbar ein interessantes Ziel, zu dem man spazieren konnte. Wir merken dies daran, dass bei geöffnetem Tor stets Familien durch das Gelände pilgern und sich die historischen Landwirtschaftsgeräte oder die Gärten ansehen. Jugendliche finden wir am häufigsten in dem Kletterareal, wo sie sich austoben können. Langsam kehren wir in die Normalität zurück.

Wie sieht die zweite Jahreshälfte bei Ihnen aus?

Wir rechnen mit mehr Einzel-Besuchern, die in der Region einen Urlaub planen und sich dabei auch das Museumsdorf mit ansehen wollen. Zum Mühlencafe immer sonntags von 14 bis 17 Uhr besteht Gelegenheit, Kuchen zu genießen. An einigen Sonntagen wird dazu auch ein Musikerlebnis möglich sein. Hinzu kommen der Tag des offenen Denkmals am 13. September und ein Postkutschentreffen am Wochenende 19. und 20. September. Veranstaltungen veröffentlichen wir auf unserer Homepage www.museumsdorf-duebener-heide.de.