Das Döbelner Stadtheater war 1954 vom Rat des Kreises übernommen worden. Doch am 17. Juni 1992 beschloss die Mehrheit des damaligen Döbelner Kreistags gegen den Widerstand der Theaterfreunde die Schließung des Theaters – es wurde gerettet.Glücklicherweise entstanden in Sachsen etwa gleichzeitig Pläne zu einem Kulturraumgesetz, das bis heute bundesweit als vorbildlich gilt: Kultureinrichtungen von regionaler Bedeutung werden über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus finanziell gefördert.
Theater in Döbeln 1993 durch das Kulturraumgesetz gerettet
Da auch die Stadt Freiberg fürchtete, ihr Theater auf Dauer nicht allein finanzieren zu können, kam es 1993 zur Gründung der „Mittelsächsischen Theater und Philharmonie gemeinnützigen GmbH“. Gesellschafter waren die Städte Freiberg und Döbeln sowie der damalige Landkreis Freiberg. Den Löwenanteil der Finanzierung übernahm der neue Kulturraum Mittelsachsen, der die damaligen Landkreise Döbeln, Freiberg und Mittweida umfasste.
Dem Landkreis verpflichtet
Im Herbst 1993 öffnete sich im Döbelner Theater wieder der Vorhang: Ein Teil der „abgewickelten“ Mitarbeiter des ehemaligen Kreistheaters wurde am neuen „Mittelsächsischen Theater“ angestellt, das Ensemble probt und spielt seitdem in den historischen Theatergebäuden in Freiberg und Döbeln. Die Theaterleute fühlen sich dem gesamten Landkreis verpflichtet: Lesungen in Schulen, Konzerte in Kirchen oder Auftritte auf der Seebühne Kriebstein zeigen, dass das Theater in der Region verwurzelt ist.
Neuer Kulturraum 2008
2008 trat der neue Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen als Hauptgeldgeber an die Stelle des bisherigen Kulturraums Mittelsachsen. Seit 1993 also bringen Schauspieler und Sänger, der Opernchor und die Mittelsächsische Philharmonie Schauspiel- und Musiktheatervorstellungen, Weihnachtsmärchen und große Oper, Kammerspiele und Sinfoniekonzerte auf die Döbelner Bühne.
