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Sport frei! – aber nicht gleich übertreiben

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Mit den Lockerungen ist es nach und nach wieder mehr Sportlern möglich, zu trainieren. Worauf sie nach der Pause unter anderem bei Golf, Tennis und im Fitness Studio achten sollten, weiß der Experte. Fotos: Pixabay.com

Die Corona-Lockerungen betreffen auch den Breitensport. Immer mehr Menschen dürfen in Sachsen unter Auflagen wieder aktiv sein. Beim Neustart sollte nicht übertrieben werden, denn sonst droht unter Umständen gleich die nächste Zwangspause.     

Erhöhte Verletzungsgefahr: Nach Sportpause langsam einsteigen

Ob Fitness, Golf, Leichtathletik oder Tennis: Wer nach wochenlanger Untätigkeit wieder mit dem Sport beginnt, sollte es also etwas ruhiger angehen lassen. Denn die Corona-Zwangspause hat womöglich ihren Tribut gefordert. Die Muskeln und Bänder sind nicht mehr so geschmeidig. Das erhöht die Gefahr von Zerrungen und Rissen. Außerdem hat vielleicht die Technik gelitten und die Leistungsfähigkeit abgenommen.

„Man darf nicht anfangen, wo man aufgehört hat“, sagt Prof. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie an der Deutschen Sporthochschule Köln der Deutschen Presseagentur. Und nicht verzweifeln, wenn es nicht so schnell wie erhofft wieder aufwärts geht: „Nach langen Sportpausen dauert es durchaus noch einmal die doppelte Zeit, bis man auf dem alten Niveau ist.“

Weniger Gewichte, mehr Wiederholungen
Wer zum Beispiel im Fitnessstudio nicht mehr die gewohnten Gewichte stemmen kann, sollte die Kilogrammzahl reduzieren und dafür lieber mehr Wiederholungen machen – zwölf bis 15 Stück, empfiehlt der Experte.

Tennisspielern rät Froböse, zunächst das Augenmerk auf die Technik zu legen und nicht sofort im Wettkampf zu spielen – und wenn doch, dann lieber auf einem langsameren Belag wie Sand statt auf dem Hartplatz. Generell sei bei allen Schnelligkeitssportarten nach der Pause die Verletzungsgefahr höher, weil die Muskulatur Geschmeidigkeit verloren habe.

Golfer gehen lieber nicht gleich auf die 18-Loch-Runde, sondern holen sich auf der Driving Range lieber erstmal das Gefühl für den Schwung zurück, empfiehlt Froböse.

Gemächlich starten und ausreichend regenerieren
Allgemein gilt: Lieber erstmal auf die Bremse treten und die Regenerationspausen nicht vergessen. Nach dem Muskeltraining sollte man mindestens zwei Tage pausieren, nach dem Ausdauertraining einen Tag.

Übrigens: Wer während den Beschränkungen aktiv war und etwa daheim Sport gemacht hat, könnte sogar leistungsfähiger sein als zuvor, meint Froböse. „Eventuell hat man dabei ganz neue Muskelbereiche aktiviert, die einem nun beim Training helfen.“