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Erlebenswert 2020

Schillerfest in Kahnsdorf wird wiederbelebt

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Am 5. Juli feiert die Theatergruppe Neue Wasser das Treffen von Körner und Schiller in Kahnsdorf. Foto: privat

Das Schillerfest im Sommer dieses Jahres nimmt immer detailliertere Formen an. Der Bornaer Autor und Regisseur Michael Potkownik lässt gemeinsam mit der Theatergruppe Neue Wasser das Schillerfest in Kahnsdorf wieder aufleben und hat gemeinsam mit seinen Mitstreitern die ersten Programmpunkte gestrickt.2017 ging die 11. Auflage des Festes über die Bühne, 2018 dann fiel es ins Wasser, weil der immense bürokratische Aufwand bei der Beantragung von Fördermitteln durch den Hauptveranstalter Hans-Jürgen Ketzer nicht mehr zu schultern war.Nun ziehen gleich mehrere Veranstalter für den 5. Juli 2020 die Strippen – und sind damit so weit erfolgreich, dass das Programm fast täglich detaillierter wird. Ein Baustein ist ein Projektchor, der schon längst zu ersten Proben zusammengekommen ist. Und die Hoffnung von dessen Leiter Victor Vetter, um die 100 Sänger dafür begeistern zu können, hat sich längst fast erfüllt.    

Bornaer Theatergruppe: Neue Wasser lässt Schiller und Körner am 5. Juli aufeinander treffen

80 Sänger, darunter auch der Chor Neukieritzsch, waren bei den ersten Proben dabei, „allerdings haben sich auch noch einige Sänger aus Bad Lausick gemeldet und der Chor aus Mölbis“, sagt seine Frau Christine Vetter. Potkownik hatte zudem Erfolg bei Bon Courage. Über den Bornaer Verein haben sich allein zehn Frauen aus aller Herren Länder gemeldet, die nun bereits fester Bestandteil des Projektchors sind.

Und noch immer können sich Interessierte, die nicht nur für sich im stillen Kämmerlein singen wollen, melden. „Noten und Chorstimmen sind da, Neulinge sind herzlich willkommen“, macht Vetter deutlich.

Auf die Bühne gebracht werden vorrangig Lieder, deren Texte von Friedrich Schiller und seinem Freund Theodor Körner stammen. Es erklingen beispielsweise „Lützows wilde verwegene Jagd“, Schillers Reiterlied „Wohlauf Kameraden“ aus dem Wallenstein sowie die „Ode an die Freude“ von Johann Abraham Peter Schulz (1747 bis 1800), der auch das bekannte Lied „Der Mond ist aufgegangen“ schrieb.

Die Theatergruppe selbst zieht nicht nur hinter den Kulissen die Strippen, sondern tritt auch als Protagonist in Erscheinung. „Es wird unter anderem eine Szene auf die Bühne gebracht, die das Zusammentreffen von Friedrich Schiller und Christian Gottfried Körner thematisiert“, verrät Potkownik. Zudem gebe es „Nachdenksplitter“, also Textausschnitte von Heine, Schiller und Körner, „die sowohl zur Vergangenheit als auch zur Gegenwart passen“.

Potkownik hofft, aus der Wiederbelebung des Schillerfestes erneut eine feste Veranstaltung etablieren zu können, „hier ist Niveauvolles möglich“, begründet er seinen Vorstoß.