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Praktikum in Corona-Zeiten

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Wer einen Praktikumsplatz ergattert hat, muss viel Eigenintiative zeigen, wenn alle im Homeoffice arbeiten. Foto: Christin Klose/dpa

Was bei Studiengängen mit NC gilt

Praktika helfen, sich beruflich zu orientieren und herauszufinden, was einem gefällt und was nicht. Sie machen Bewerberinnen und Bewerber außerdem für potenzielle Arbeitgeber interessanter und belegen erste Praxiserfahrung im Lebenslauf. Durch die anhaltenden Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie ist es jedoch gar nicht so einfach einen Praktikumsplatz zu finden. Was Praktikanten jetzt wissen müssen: Kann ich jetzt überhaupt ein Praktikum machen? Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 sind die Praktikumsangebote für Studenten eingebrochen. Das legt zum Beispiel eine Auswertung des Job-Portals „Indeed“ nahe, das 2020 einen Rücklauf entsprechender Anzeigen registrierte. Seit vergangenem Sommer haben sich die Anzahl der Ausschreibungen dort allmählich wieder gesteigert.

Was Praktikanten jetzt wissen müssen

Schülerpraktika dagegen müssen derzeit oft ausfallen oder verschoben werden. Die Bundesländer haben hier unterschiedliche Regelungen getroffen, in der Regel sind Praktika wenn überhaupt nur dann möglich, wenn auch die Betriebe mitspielen.

Johannes Wilbert, Inhaber des Instituts zur Berufswahl, betreut als Coach auch Jugendliche und Studierende und sagt: „Im Homeoffice ist es sehr schwierig, die Vorgänge am Arbeitsplatz so transparent zu gestalten, dass sie Jugendlichen, die gerade beginnen, sich beruflich zu orientieren, wirklich viele Einblicke bieten.“ In der aktuellen Situation seien digitale Kompetenzen bei Praktikanten besonders gefragt. Er empfiehlt, sich intensiv mit Kommunikationstools wie „Zoom“ oder „Teams“ und Anwendungen zum Teilen und gemeinsamen Bearbeiten von Dateien vertraut zu machen.

Claudia Schoder vom Career Service der Universität Leipzig ermutigt Studierende, bei den Kollegen per Telefon oder E-Mail nachzuhaken. „Fragen zu stellen und Feedback einzuholen, ist gerade beim Arbeiten auf Distanz wichtig.“

Was ist mit Pflichtpraktika während des Studiums?

„Das komplette Studium verläuft wegen Corona gerade für viele Studierende anders, sodass auch Pflichtpraktika davon betroffen sein können“, sagt Claudia Schoder. Sie ist jedoch zuversichtlich, dass diese verschoben oder später nachgeholt werden können. Sie empfiehlt, sich eng mit den Studiengangskoordinatoren und dem Prüfungsamt abzusprechen.

Was mache ich, wenn ich keinen Praktikumsplatz finde?

Praktika sind nicht allein entscheidend für die berufliche Orientierung und einen spannenden Lebenslauf. Auch Ehrenämter oder eigenständiges Engagement für Themen, die einen interessieren, sind gute Mittel, um sich zusätzliche Kompetenzen anzueignen und für Firmen interessant zu sein, sagt Claudia Schoder.

Wenn es nicht möglich ist, selbst berufliche Erfahrungen zu sammeln, empfiehlt Johannes Wilbert die sozialen Netzwerke zu nutzen: „Schreibt Menschen an, die das machen, was ihr machen wollt, und befragt sie zu ihrem Beruf. Auch das hilft bei der beruflichen Orientierung.“

Beschränkte Plätze

Was bei Studiengängen mit NC gilt

Während man sich für einige Studiengänge einfach einschreiben kann, ist das Bewerbungsverfahren für andere Fächer an den Numerus clausus (NC) geknüpft. Gibt es für einen Studiengang einen NC, sind die zu vergebenden Plätze beschränkt.

Dabei gibt es zweierlei NC: Örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge haben nur an bestimmten Hochschulen einen NC, wie das Portal „abi.de“ der Bundesagentur für Arbeit erklärt. Bei bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen dagegen sind die Plätze an allen deutschen Hochschulen, die den Studiengang anbieten, begrenzt. Hierzu gehören zum Beispiel Medizin und Pharmazie.

Studienplatzvergabe nach verschiedenen Kriterien

Wer sich informieren will, ob ein Studiengang an einer bestimmten Hochschule einen NC hat, kann das auf der Webseite „www.hochschulkompass.de“ tun. Dort lassen sich Studiengänge nach dem Zulassungsmodus filtern, so dass man gezielt nach zulassungsbeschränkten oder -freien Studienangeboten suchen kann.

Weitere Infos finden Interessierte auf den Webseiten der jeweiligen Hochschule – zum Beispiel, welche Kriterien neben dem Abischnitt noch zur Auswahl herangezogen werden. Der Abischnitt sei für gewöhnlich das wichtigste, daneben können aber auch andere Faktoren einfließen.

Mit schlechterer Abi-Note nicht abschrecken lassen

Welcher Schnitt reicht, zeige sich dann erst nach der Studienplatzvergabe: Die Abiturnote der Person, die den letzten Studienplatz erhalten hat, ist der aktuelle NC. Die NC-Ergebnisse der vergangenen Jahre können zwar als Orientierung dienen. Da aber nicht vorhersehbar sei, wie viele sich bewerben, sollten sich Schulabsolventen mit einer vergleichsweise schlechteren Abiturnote nicht von einer Bewerbung abhalten lassen, rät „abi.de“.

Auslandsaufenthalt verschieben

Während der Corona-Pandemie bleiben Auslandsaufenthalte für Studierende vielerorts schwierig. In vielen Fällen können Studierende ihre bereits geplanten Auslandssemester aber problemlos verschieben. Das erklärt Frauke Stebner vom Mobilitätsreferat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD. Demnach können Hochschulen Studierende, die das Auswahlverfahren bereits hinter sich haben, auf der Liste belassen, sodass sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut berücksichtigt werden. Es spiele dabei keine Rolle, ob Studierende von sich aus oder wegen der geltenden Einreisebeschränkungen vorerst auf den Aufenthalt verzichten wollen. Wie lange sich das Auslandssemester verschieben lässt, und ob Studierende ihren Platz im Auswahlverfahren behalten können, kann allerdings von Hochschule zu Hochschule verschieden geregelt sein. Ansprechpartner ist in der Regel das International Office.

Weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Erasmus+ auf https://eu.daad.de/dienationale-agentur/de.