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1040 Jahre Döbeln: Festwoche vom 16. bis 25. Juli

Historische Stadtgalerie: Bilder-Spaziergang durch das alte Döbeln

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Döbelns historische Stadtgalerie ist eröffnet. Konstanze Becker vom Kulturamt der Stadt freut sich über die Resonanz, die das Projekt erfährt. Foto: Sven Bartsch

Es war im Februar, als sich Konstanze Becker und Lara Bernhardt auf einen langen Spaziergang durch das alte Döbeln begeben haben. Rund 1500 historische Postkarten sichteten die Kulturamtsmitarbeiterin und ihre Praktikantin. Das Ziel: Den Schatz, der im Fundus des Stadtmuseums schlummerte, sichtbar machen und möglichst viele Döbelner mit auf die Reise durch die historische Muldestadt nehmen. Döbeln wird in diesem Jahr 1040 Jahre alt. Ein Jubiläum, das normalerweise groß gefeiert werden würde. Corona bedingt fällt das Heimatfest aus, doch eine Festwoche gibt es trotzdem. Und die Historische Stadtgalerie, wie Konstanze Beckers Projekt nun letztlich heißt. Sie soll nicht nur eben jene Festwoche vom 16. bis 25. Juli im Stadtbild sichtbar machen, sondern auch einladen, mal den einen oder anderen Blick mehr in die Schaufenster der Innenstadt zu werfen. Und zwar zunächst einen ganzen Monat lang. Mindestens bis Ende Juli werden die Plakate mit alten Ansichten der Stadt in 32 Schaufenstern im Zentrum hängen.

Ein Blick in Döbelns Schaufenster lohnt sich. Selbst in die, die leer stehen. Anlässlich des 1040. Geburtstages der Stadt kann auf knapp 60 Plakaten das alte Döbeln erkundet werden.

Denn das war der Plan, der Anfang des Jahres in Konstanze Becker gereift ist: Um möglichst vielen Menschen die Postkarten und alten Stadtbilder zeigen zu können, ist eine Auswahl digitalisiert und auf Plakaten zusammengestellt worden. 58 Stück gibt es jetzt davon. „Ich hätte am liebsten doppelt so viele gemacht“, lacht Konstanze Becker. Denn die Auswahl ist tatsächlich riesengroß. Doch sie musste sich natürlich in erster Linie nach den zur Verfügung stehenden Schaufenstern richten.

Begeisterung für das Projekt

Im Frühjahr hatte Konstanze Becker die Umfrage unter Döbelner Einzelhändlern und Eigentümern von Häusern mit leeren Schaufenstern gestartet. Die Kontaktaufnahme erwies sich teilweise als schwierig, weil die Geschäfte zu dieser Zeit noch mitten Im Lockdown steckten. Doch viele waren von der Idee begeistert und signalisierten ihre Bereitschaft, die Plakate auszuhängen. Und so kann der aufmerksame Spaziergänger nun in der Ritterstraße, Großer Kirchgasse, auf Ober- und Niedermarkt, der Breiten Straße und der Bahnhofstraße sehen, wie Döbeln früher aussah. Auch in der Passage zum Parkhaus sind Plakate platziert. Nicht in jedem Fall konnte die Kulturamtsmitarbeiterin ihren Plan umsetzen, die alten Bilder genau an dem Ort zu platzieren, den sie zeigen, weil es von vielen Standorten, an denen jetzt die Plakate hängen dürfen, kein Material gibt. Und so taucht beispielsweise eben auch der historische Bürgergarten im Döbelner Stadtzentrum auf.

Die Stadt mit anderem Blick sehen

Seit einigen Tagen hängen die Plakate in den Schaufenstern. Damit ist die historische Stadtgalerie quasi eröffnet. Viele Besucher und Einheimische bleiben stehen, um sich die alten Fotos anzuschauen. Vor allem auch die großen Aufsteller auf Ober- und Niedermarkt wirken anziehend. Die sind mit ihren Gesamtansichten der Stadt aus verschiedenen Jahrzehnten als Werbung für den Rundgang gedacht. Konstanze Becker freut sich über die gute Resonanz. Auch sie selbst hat ihre Stadt noch einmal aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt. Und sie ist dankbar für die große Unterstützung durch die Ladenbesitzer. Denn ohne die gäbe es die Historische Stadtgalerie schließlich nicht. M. Engelmann-Bunk