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Ausbildung 2020

Freiwilligendienst in Sachsen soll bekannter werden

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DAS FREIWILLIGE SOZIALE JAHR hat durchaus seine Vorteile: Jugendliche können sich ausprobieren und herausfinden, was sie beruflich machen möchten. Foto: shootingankauf/stock.adobe.com

Umgang mit Menschen jeden Alters

In Kita oder Pflegeheim aushelfen, um sich neu zu orientieren oder etwas zurückzugeben – die Gründe für einen Freiwilligendienst können vielfältig sein. Das Konzept scheint aber noch nicht bei allen angekommen zu sein. In Sachsen sollten Freiwilligendienste nach Ansicht von Anbietern bekannter werden. Einen solchen Dienst zu leisten, sei auch immer noch nicht überall angesehen. „Einige Eltern sorgen sich, dass es ein verlorenes Jahr sein könnte“, sagt Detlef Graupner. Er ist als Projektleiter der Fachstelle Freiwilligendienste in Sachsen unter anderem für die Beratung der Träger zuständig. „Auch in Schulen wird teilweise wenig informiert.“ Dabei habe ein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ, durchaus Vorteile: Jugendliche könnten sich ausprobieren und herausfinden, was sie beruflich machen möchten. Viele Freiwillige nutzten die Zeit auch, um Wartesemester zu überbrücken und vor einer Ausbildung oder einem Studium auszutesten, ob ein Beruf zu ihnen passt Laut Graupner profitieren auch die Träger: Gerade in ländlichen Regionen oder in Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht, seien die Freiwilligen nicht nur wichtige Arbeitskräfte. Teilweise werde so Nachwuchs akquiriert, sagte er.Die Zahlen an Freiwilligen seien relativ stabil. Jährlich zähle Sachsen zwischen 2000 und 2400 FSJler, darunter die Bereiche Kultur, Sport, Denkmalpflege und Pädagogik. Hinzukommen aktuell etwa 360 Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) machen. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren gestiegen. „Bundesweit ist Sachsen bei der Zahl der FÖJler ganz vorn“, so Graupner. Die Klimadebatte und Fridays for Future zeige hier Wirkung.Ergänzend zum FSJ gibt es seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Anders als beim sozialen Jahr ist ein Einsatz auch nach dem 27. Geburtstag möglich. Das findet Anklang: Von insgesamt knapp 3200 Sachsen, die im November 2019 einen Freiwilligendienst absolviert haben, waren mehr als 2000 älter als 26, belegen Zahlen des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Gut zwei Drittel der Freiwilligen teilte sich auf die 27- bis 65-Jährigen auf. Noch etwas mehr als 110 Menschen waren älter als 65 Jahre. Allerdings verringerte sich die Zahl der Freiwilligen seit der Einführung. 2013 und 2014 zählte das Bundesfamilienamt jeweils mehr als 5000.       

JUNGE MENSCHEN leisten einen wichtigen Beitrag

Freiwilliges Soziales Jahr

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und seine Vorläufer gibt es laut Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit mehr als 50 Jahren. Unter dem Motto „Gib’ ein Jahr“ wurde es 1954 vom Diakonischen Werk eingeführt. Auch die katholische Kirche rief zu karitativen Tätigkeiten auf. Im Gegensatz zu heute richtete sich dieser Appell jedoch ausschließlich an junge Frauen. Mittlerweile gibt es im FSJ vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die auch von jungen Männern mit großer Begeisterung genutzt werden.

Wer sich für ein FSJ bewerben möchte, wendet sich an einen anerkannten Träger. Dieser informiert über die verschiedenen Einsatzbereiche sowie Einsatzstellen und den Bewerbungsprozess.

Umgang mit Menschen jeden Alters

Für wen sich die NEUE PFLEGEFACH-AUSBILDUNG eignet

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WER KÜNFTIG die neue PflegeAusbildung absolviert, kommt mit Älteren in Kontakt sowie mit Kindern und Babys. Foto: Oliver Berg/dpa

Babys, Kinder oder Ältere: Angehende Pflegefachkräfte erhalten künftig eine universelle Ausbildung in allen Pflegebereichen. Das müssen Interessierte wissen:

Seit Anfang Januar 2020 gibt es die neue Ausbildungsordnung für Pflegeberufe. Die bisherigen Ausbildungsberufe werden in der Berufsausbildung zum Pflegefachmann beziehungsweise zur Pflegefachfrau zusammengefasst. Darauf weist die Bundesagentur für Arbeit auf ihrem Portal „Planet-Beruf“ hin. Bisher hatten sich Azubis von Anfang an zwischen Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege entscheiden müssen.

Die Ausbildung findet in der Berufsfachschule sowie in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen statt. Dort lernen die angehenden Pflegefachkräfte, was im Umgang mit Patienten jeden Alters wichtig ist. Wer sich für die Ausbildung interessiert, sollte also viel Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl mitbringen. Daneben ist unter anderem auch körperliche Belastbarkeit wichtig, wenn zum Beispiel ein Patient umgebettet werden muss.

Außerdem ist für diese Ausbildung ein mittlerer Schulabschluss nötig, der nach der zehnten Klasse erreicht wird. Wer einen Hauptschulabschluss hat, muss zunächst eine andere Berufsausbildung abschließen, etwa zum Pflegehelfer.

Auszubildende bekommen während ihrer Lehrzeit vom Ausbildungsbetrieb eine Vergütung. In Einrichtungen des öffentlichen Dienstes liegt sie bei rund 1140 Euro im ersten Lehrjahr und steigt dann stufenweise auf rund 1300 Euro brutto monatlich an.

Neu ist, dass auch an privaten Berufsfachschulen kein Schulgeld mehr gezahlt werden muss.

DAS BUNDESMINISTERIUM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informiert zur neuen Ausbildung auf der Webseite www.pflegeausbildung.net.