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Jung geblieben

„Der Chor geht vor“

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Erste Tat als Neu-Delitzscher: Klaus Rudolph (links) übernahm die Figur des historischen Bürgermeisters Simon Parreidt fürs Stadtfest.

„Genussvoll älter werden“

Den Berliner Dialekt hört man Klaus Rudolph noch an, denn an der Spree hat er seine Kindheit verbracht. In Brandenburg dann sein Ausbildungs- und Berufsleben. „Die Ostsee ist meine zweite Heimat. Tendenziell zieht es mich eher in den Norden“, sagt er noch heute. Doch die Liebe ließ ihn den Blick südlicher richten – gen Delitzsch. Erst kam er nur an den Wochenenden, doch mit seiner Pensionierung 2013 kam er gänzlich in der Loberstadt an.

Wie der Ex-Brandenburger Klaus Rudolph Spuren in Delitzsch hinterlässt

Offen sein für Neues

„Und da wo ich bin, bin ich hungrig, will wissen, was hier los ist und wie die Leute ticken“, sagt der 67-Jährige. Also schnappte er sich als Erstes sein Rad und erkundete seine neue Heimat. „Da habe ich zum ersten Mal die Schönheiten Delitzschs richtig wahrgenommen.“ Hinzu kam schließlich auch die kulturelle Vielfalt – am jährlichen Delitzscher Stadtfest kommt keiner vorbei und ebenso wenig am traditionsreichen Schulze-Delitzsch-Männerchor.

Doch um Menschen vor Ort richtig kennenzulernen, muss man sich ihnen nähern, sich einbringen. Als ehemaliger Polizist kann er auf Menschen zugehen, ist offen für Neues und wenn man ihn reden hört, spürt man die Leidenschaft für das, was er tut. Klaus Rudolph macht keine halben Sachen, wenn er anpackt, dann richtig.

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Klaus Rudolph (Mitte) singt seit nunmehr acht Jahren im Schulze-Delitzsch-Männerchor. Fotos: LVZ-Archiv/privat

Das erste Amt

Als man ihn fragte, ob er sich vorstellen könne, den historischen Bürgermeister Simon Parreidt beim Stadtfest zu spielen, musste er nicht lange überlegen. So hat er die ersten Delitzscher kennengelernt.

Singen macht Laune

Nach diesem Amt fragte ihn 2013 Martin Winkler, der Vorsitzende des Schulze-Delitzsch-Männerchores, ob er nicht in diesem mitsingen möchte. Für ihn eine Ehre. „Das macht richtig Laune“, sagt Klaus Rudolph mit einem Funkeln in den Augen. „Der Chor ist in all den Jahren meine Familie geworden.“ Der Chor geht auch vor. Alles, was kommt, muss sich ihm unterordnen. Umso trauriger ist es für ihn, dass die Pandemie so hart zugeschlagen hat. „Wir leben von den Auftritten, vom Austausch und der Gemeinschaft. Dass wir all das aktuell nicht mehr so leben können, tut weh.“ Für ihn ist Singen nicht einfach nur eine Freizeitbeschäftigung. „Auch hier lernst du neue Menschen kennen, hältst soziale Kontakte und tust was für deine Gesundheit – denn Singen stärkt nachweislich das Immunsystem, bringt Herz und Kreislauf in Schwung und macht glücklich“, beschreibt er.

Die Welt bereisen

Was noch zu seinen Leidenschaften gehört? Reisen. Mindestens zweimal im Jahr geht es an die Ostsee. „Durch den Chor sind wir auch auf Konzertreisen. Auf einer sagte der Busfahrer mal zu mir: ‚So ’ne Quasselstrippe wie dich, könnten wir gut gebrauchen.‘“, erzählt er lächelnd. Also stellte er sich als neuer Reiseleiter vor. Eine Aufgabe wie für ihn gemacht. „Ja, ich bin Rudeltier. Da wo viele Menschen zusammen sind, fühle ich mich wohl.“ Acht Jahre lang zeigte er anderen die Welt, unterhielt sie, bereitete ihnen damit eine Freude und lernte selbst Orte kennen. „Doch auch hier schlug Corona zu, sodass die Reisetätigkeit eingeschränkt wurde.“

Doch es stimmt: Geht eine Tür zu, öffnet sich eine andere. Die Volkssolidarität in Delitzsch hat in ihrem Begegnungszentrum für Senioren den „Reiseclub“ im Angebot. Als in diesem Jahr dessen Leiterin aufhören musste, konnte Klaus Rudolph mit seiner Erfahrung und seinem Herz am rechten Fleck schnell überzeugen. „Was soll ich sagen, es macht mir Spaß.“

Immer etwas zu tun

Klaus Rudolph ist ein „Hans Dampf in allen Gassen“. Er treibt regelmäßig Sport, drückt dem NHV Concordia Delitzsch die Daumen und ist auch kommunalpolitisch umtriebig. „Wer an seiner Heimat Interesse hat und will, dass sich etwas ändert, muss auch etwas dafür tun“, sagt er bestimmt. Und daher setzt sich unter anderem aktiv für das Elberitzbad ein.

„Genussvoll älter werden“

Neue Website der Verbraucherzentrale zur Ernährung im Alter

Auch in hohem Alter noch körperlich und geistig fit sein – wer möchte das nicht? Genussvoll zu essen ist dabei eine wichtige Zutat. Entscheidend ist, trotz reduziertem Energiebedarf mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt zu sein. „Die richtige Auswahl am Supermarktregal, kluger Umgang mit Werbeversprechen und Wissen rund um Lebensmittel tragen maßgeblich dazu bei“, sagt Dr. Birgit Brendel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.

Die Verbraucherzentralen haben unter dem Motto „Genussvoll älter werden“ ein Online-Informationsangebot entwickelt und in mehr als 40 Themenaspekten Wissenswertes rund ums Essen und Trinken im Alter zusammengestellt.

Wer sich durch die Seiten klickt, kann Lebensmittel unter die Lupe nehmen und durch eine kleine Warenkunde navigieren. Vom idealen Durstlöscher, über die Bedeutung von Fett in der Ernährung, bis hin zu den Kennzeichnungsvorschriften bei Lebensmitteln werden wichtige Fakten erklärt. Die Vielfalt an Getreideprodukten gibt Anregungen für einen abwechslungsreichen Speiseplan. Zudem werden Missverständnisse zu Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum aufgeklärt. Außerdem findet man wichtige Adressen für weitere Anlaufstellen sowie Tipps für eine gute Küche.

Mehr Infos unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de/genussvoll-aelter-werden

3000 Kilometer Wildnis und Freiheit

Robert Neu berichtet am 19. November in einer Multivisionsshow über das Leben am Fluss, monatelange Abgeschiedenheit, Überleben in der Wildnis und von den Träumen, die Reisende immer wieder motivieren, Extremerfahrungen zu suchen. In einem Schlauchboot folgte er dem Yukon von Kanada über die Goldgräberstadt Dawson City quer durch Alaska bis zur Beringsee. Beginn ist 19 Uhr in der Schenkenberger Kirche. Der Eintritt beträgt zwölf Euro.

Kartenbestellung unter info@pfarrscheune-schenkenberg.de

Senioren sind jung und fit

Durchschnittlich 13 Jahre jünger, als sie wirklich sind, fühlen sich die heutigen Senioren. Dieses Empfinden bleibt bis ins hohe Alter erhalten, zeigt eine deutschamerikanische Altersstudie. Seniorinnen und Senioren wollen auch so lange wie möglich engagiert und selbstständig leben, aktiv bleiben und Erfahrungen sammeln können. Das sind zentrale Aussagen des Deutschen Alterssurveys. Diese repräsentative Langzeitstudie erhebt regelmäßig Daten zu den Lebensverhältnissen der Menschen im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Ehrenamtliches Engagement bringe den Senioren dabei viel: Es kann sinnstiftend sein und vermittelt das Gefühl, gebraucht zu werden und mit- bestimmen zu können. Stellvertretend haben wir drei Senioren mit ihren Engagements in dieser Beilage vorgestellt. Viel Spaß beim Lesen!