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Dentale Fitness schon beim Zähneputzen

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Ein strahlend sauberes Gebiss sieht nicht nur toll aus. Eine gute Mundhygiene verhindert viele Folgeerkrankungen des gesamten Körpers und spart eine Menge Kosten. Foto: Fotolia/adriano_cz

Gesunde Zähne – gesunder Körper

Gute Mundhygiene spart am Ende auch Kosten

Gerade bei der Mundgesundheit gilt: Wer seine Zähne gut pflegt und damit gesund erhält, dient auch seiner Gesamtgesundheit auf lange Sicht – und kann im Laufe seines (Zahn-)Lebens auch noch viel Geld sparen.

Dr. Ralf Seltmann, Zahnmediziner beim schwedischen Mundhygienespezialisten TePe, weiß: „Zahngesundheit ist ein wesentlicher Teil der Gesamtgesundheit. Wir wissen, dass eine Parodontitis die Therapie von Diabetes erschwert und ein Risikofaktor für Lungenentzündungen oder Herz- Kreislauf-Erkrankungen ist.“

Dr. Ralf Seltmann: „Eine gründliche Mundhygiene beugt Karies und vor allem Parodontitis wirksam vor und kann so helfen, Zahnersatz zu vermeiden.“ Doch Zähneputzen entfernt nur etwa 60 Prozent der bakteriellen Beläge. Zahnbürsten erreichen nicht die Zahnzwischenräume. Die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten und Zahnseide sorge dafür, dass mehr Plaque entfernt werde.

Studien schätzen die Therapiekosten für den Erhalt eines Zahns bei Parodontitispatienten auf bis zu 30 Euro pro Jahr. Erkrankte Zähne zu entfernen und zu ersetzen ist fast immer teurer. Dr. Ralf Seltmann: „Auch deshalb lohnt es sich, auch ohne akute Beschwerden jährlich zum Check- Up beim Zahnarzt zu gehen.“

Paradontitis ist eine Volkskrankheit. In Deutschland ist jeder zweite Erwachsene zwischen 35 bis 44 Jahren moderat bis schwer daran erkrankt. Sie kann nicht vollständig geheilt, aber gut behandelt und kontrolliert werden. Dr. Ralf Seltmann erläutert: „Eine Parodontitistherapie ist heute sehr wirksam. Durchschnittlich verliert selbst ein Patient mit aggressiver Parodontitis so nur alle zehn Jahre einen Zahn.“

Der Begriff „dentale Fitness“ umschreibt dieses Gesundheitsbewusstsein für die eigenen Zähne. „Natürlich kann man Zähne nicht trainieren wie Muskeln“, lacht Dr. Ralf Seltmann. „Aber man kann den Mundraum mit ganz einfachen Mitteln gesund halten.“

„Augenblick mal“ auch im Internet

Service für unsere Leser: Sie möchten die Texte auch nach Erscheinen der aktuellen „Augenblick mal“ noch einmal lesen? Auf der Seite http://themenwelten.lvz.de/gesundheit-und-wellness sind sie für sechs Monate online verfügbar.

Gesunde Zähne – gesunder Körper

Zahnärztin Yvonne Körner weiß: Vernachlässigte Zähne können viele Krankheiten auslösen

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Yvonne Körner bietet in ihrer Praxis eine stressfreie Zahnbehandlung unter Lachgas an. Foto: Yvonne Körner

Zähne, die nicht in Ordnung sind, können Einfluss auf den ganzen Körper nehmen, berichtet die Zahnärztin Dipl.-Stom. Yvonne Körner. Der regelmäßige Zahnarztbesuch beugt dem vor.

Gesunde, gepflegte Zähne und Mundschleimhaut schenken nicht nur ein sympathisches Lächeln, sondern tragen wesentlich zur Gesundheit des gesamten Organismus bei, weiß die Zahnärztin. Denn durch kranke oder vernachlässigte Zähne können Bakterien über die Mundschleimhaut in die Atemwege und damit in den Körper gelangen. So können sie zum Beispiel eine Lungenentzündung oder Nierenprobleme auslösen. Selbst Zähneknirschen kann eine Ursache für Rücken- oder Kopfschmerzen und allgemeine Abgeschlagenheit sein. „Es lohnt sich also, bei körperlichen Beschwerden immer auch im Mund nachzuschauen“, rät die Zahnärztin, „wir beraten dazu gern.“

Dabei bietet sie auch eine stressfreie Zahnbehandlung unter Lachgas an, die nicht nur Angstpatienten oder Eltern für Kinder gern nutzen. Unter dem Beruhigungsmittel entspannen sich die Patienten völlig. Dabei bleiben sie ansprechbar und bewegungsfähig. Yvonne Körner: „Durch die Gabe von reinem Sauerstoff verflüchtigt sich dann das Lachgas aus dem Körper und die Patienten können nach 15 bis 30 Minuten die Praxis ohne Einschränkungen verlassen.“

Zahnarztpraxis Yvonne Körner
Ritterstraße 23-25, 04109 Leipzig
Tel.: 0341 – 982940
www.zahnarztpraxis-koerner.de

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Sachsen top beim Zahnarztbesuch

Die Sachsen und die Thüringer gehen am häufigsten zum Zahnarzt. Das berichtet der Barmer- Zahnreport 2018. In beiden Bundesländern nutzen über 77 Prozent der Versicherten einen Termin in ihrer Praxis. Während die Vorsorgedisziplin hier an der Spitze liegt, bewegten sich die Kosten in den mitteldeutschen Ländern mit 188 Euro aber nur im Mittelfeld. Zum Vergleich: Die Spanne in Deutschland reicht hier von 168 Euro (Saarland) bis hin zu 201 Euro (Berlin). Den größten Anteil an den Ausgaben machten konservierend-chirurgische und Röntgenleistungen aus. Für Zahnersatz bezahlen die Sachsen durchschnittlich 1109 Euro (Thüringen 1158 Euro). Für die kieferorthopädische Versorgung wurden pro Patient in Sachsen 230 Euro fällig (Thüringen: 237 Euro), für Kieferbrüche- und Kiefergelenkserkrankungen 163 Euro (Thüringen: 173 Euro). Paradontopathien (Zahnfleischerkrankungen) schlugen mit 428 Euro (Thüringen: 423 Euro) zu Buche.

Tipps zur Bürste und Putztechnik

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Zahnärzte empfehlen Bürsten mit kurzem Kopf und abgerundeten Borsten. Foto: Pixabay/Bru-nO

Die Ausrüstung und die Art der Zahnpflege können sehr unterschiedlich sein. Dirk Kropp von der Initiative proDente gibt Zahnpflege-Empfehlungen, die leicht zu merken sind. Zahnärzte empfehlen Bürsten mit weichen bis mittelharten, abgerundeten Borsten und kurzem Kopf. Mit ihnen erreicht man auch die hinteren Zähne. Ob elektrische Zahnbürsten oder Handzahnbürsten, der Unterschied sei nicht so groß, dass Zahnärzte eher zur Elektrischen raten würden. Wichtig sei, dass alle Zähne gründlich gereinigt werden. Im Anschluss kann man mit der Zahnbürste auch noch ein paar Mal über die Zunge bürsten. Die Zahncreme sollte Fluorid enthalten. Von Weißmacherzahncremes mit groben Putzkörpern rät Dirk Kropp ab, die können den Zahnschmelz schädigen. Meist wird die so genannte KAI-Technik empfohlen: Kauflächen, Außenflächen, Innenseiten. „Wichtig ist, sich ein System zurechtzulegen, mit dem man sich die Zähne wie im Schlaf putzt, der Ablauf sollte automatisiert sein“, rät Dirk Kropp. Die Zahnbürste sollte nicht zu stark auf den Zahn gedrückt werden, das könne den Zahnschmelz schädigen: „150 Gramm Druck reichen, das kann man mit einer Küchenwaage ausprobieren.“

Keine hoffnungslosen Fälle

Zahncenter Dencia pflegt sein Konzept „Feste Zähne an einem Tag“

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Dr. Rasmus Sperber und sein Team
wissen: Hoffnungslose Zahn-Fälle
gibt es nicht. Foto: Dr. Rasmus Sperber

Die Scheu mancher Patienten, zum Zahnarzt zu gehen, hat garantiert schlechte Folgen. Dr. Rasmus Sperber vom Dencia Zahncenter hat aber gute Nachrichten: „Einen hoffnungslosen Fall gibt es nicht.“

Rund 60 bis 80 Prozent der Deutschen haben laut Dr. Rasmus Sperber ein ungutes Gefühl, wenn sie zum Zahnarzt müssen. Davon leiden rund zehn Prozent unter wirklicher Zahnarztangst. Wenn der Zahnarztbesuch über viele Jahre aufgeschoben wird, hat das dramatische Folgen für die persönliche Gesundheit, sagt Dr. Rasmus Sperber. Schnell etablieren sich Keime im Mundraum. Zu erkennen sind sie an blutendem Zahnfleisch, schlechtem Atem und gelockerten Zähnen.

„Irgendwann fassen wir uns ein Herz und gehen zum Zahnarzt“, weiß Dr. Rasmus Sperber. Dann sei es häufig zu spät und man werde zum „hoffnungslosen Fall“. Das Problem: Es wird entweder eine Kompromisslösung angeboten oder eine zu komplexe, bei der alle Zähne entfernt und Totalprothesen empfohlen werden. Beide Behandlungen lösen nur teilweise das Problem, es fehlen Faktoren wie das ansprechende Lächeln.

Dr. Rasmus Sperber: „In unserer Zahnarztpraxis Dencia behandeln wir mit unserem Konzept, Feste Zähne an einem Tag‘ effektiv und schnell.“ Dabei werde jedes positive Mittel für den Patienten genutzt. „Unser Hypnose- Zahnarzt Dipl. Stom. Rüdiger Schmeißer beginnt mit einem angstabbauenden Gespräch. Nach Eliminierung der gefährdenden Keime erfolgt dann die Sanierung durch unseren Oralchirurgen Maha Jaber oder mich selbst“, sagt der Zahnarzt und ergänzt: „Auch in scheinbar hoffnungslosen Fällen können wir feste Zähne und ein schönes Lächeln ermöglichen.“

Dencia MVZ Zahncenter am Bahnhof
Brühl 54, 04109 Leipzig
Tel.: 0341 – 3014745
www.dencia.de

Mundhygiene auch im Alter

Für ältere Menschen und Pflegebedürftige kann es mühsam sein, eine Zahnbürste zu halten – oder überhaupt am Waschbecken zu stehen. Es ist aber wichtig, den Belag auf den Zähnen zu erkennen und zu entfernen. Wie können ältere Menschen trotzdem eine gute Zahnpflege betreiben?

Vor dem Putzen müssen eventuell vorhandene Prothesen entfernt werden. Sie sollten nach jedem Essen unter fließendem Wasser abgespült und mit Prothesenbürsten gereinigt werden. Außerdem kann es sinnvoll sein, die Zunge ein- bis zweimal täglich zu reinigen, etwa mit einem speziellen Schaber. „Denn auf der rauen Oberfläche der Zunge können sich Bakterien und Pilze leicht ansiedeln und vermehren“, erläutert Daniela Sulmann vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). 

Fällt das Stehen bei der Zahnpflege schwer, kann man sich einen Stuhl ans Becken stellen und im Sitzen putzen und fädeln. Wer Schwierigkeiten hat, eine Zahnbürste zu greifen, für den gibt es Bürsten mit dickeren und robusteren Griffen, sagt Anita Ludwig, Krankenpflegerin im Geriatrie-Team des Helios Klinikums Berlin-Buch. Bei Pflegebedürftigen kann die Zahnpflege auch im Bett erfolgen, so dies notwendig ist. „Wichtig ist, dass der Betroffene dabei aufrecht sitzt, damit er sich nicht verschluckt“, sagt Anita Ludwig. „Wenn Pflegekräfte oder Angehörige das Putzen übernehmen, eignen sich vor allem Bürsten mit weichen Borsten“, sagt Daniela Sulmann.

„Wichtig ist, dass sich Helfer die Hände waschen und desinfizieren und bei der Zahnpflege selbst Einmalhandschuhe tragen“, erläutert Anita Ludwig. Der Helfer sollte während des Putzens kleine Pausen einlegen, damit sich der Patient erholen kann. In einigen Fällen ist es auch ratsam, Zähne und Mund eines Pflegebedürftigen ohne eine Zahnbürste zu reinigen. „Das kann etwa bei an Demenz erkrankten Patienten, die die Situation verkennen, oder bei Schlaganfallpatienten empfehlenswert sein“, sagt die Krankenpflegerin.

Mundgeruch muss nicht sein

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Nicht nur regelmäßiges Zähneputzen hilft gegen
Mundgeruch. Foto: Pixabay/collusor

Mundgeruch ist unangenehm, doch man kann dem neben dem Zähneputzen vorbeugen, sagt die Bayerische Landeszahnärztekammer. Bei der Ernährung ist viel kauen wichtig, das regt den Speichelfluss an und wirkt präventiv. Ausreichend trinken ist für die Selbstreinigung der Mundhöhle wichtig. Am besten eignen sich Wasser oder Tee. Schwarzer und grüner Tee enthalten außerdem Wirkstoffe, die den Zahnbelag reduzieren. Zahnarztbesuche sind allein deshalb wichtig, weil Karies, undichte Füllungen oder Parodontitis Mundgeruch verursachen.