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Hilfe in schweren Stunden

Das emotionale Vermächtnis

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Eltern sollten für ihr Kind ein emotionales Vermächtnis verfassen. Am besten nach einem schönen Tag, den man gemeinsam verbracht hat. Foto: Daniel Ingold/Westend61

Der Tod eines Elternteils ist für Kinder ein unbeschreiblicher Schmerz und zieht oft lange Trauer nach sich. Was ihnen entscheidend helfen kann, um mit dem Verlust zurechtzukommen, ist ein emotionales Vermächtnis des Verstorbenen.Dabei gehe es darum, „Gefühle, Wünsche, vielleicht auch Bedürfnisse – all das, was denjenigen, der nun verstorben ist, bewegt hat – seinen Kindern oder anderen Angehörigen mitzugeben“, sagt die Psychologin und Trainerin Thurid Holzrichter aus Sören (Schleswig-Holstein). „Wir erleben es in unserer Beratungspraxis ganz häufig, dass über Jahrzehnte hinweg ein Schmerz, eine Trauer bleibt – und die Kinder, wenn ein Elternteil früh oder plötzlich gestorben ist, sich ganz viele Fragen stellen. Etwa: Darf ich glücklich und unbeschwert sein in meinem Leben?“, erzählt sie.

Über diesen Punkt sollten Eltern im Trauerfall mit Blick auf die Kinder nachdenken

"Gefühle, Wünsche, vielleicht auch Bedürfnisse – all das, was denjenigen, der nun verstorben ist, bewegt hat – seinen Kindern oder anderen Angehörigen mitzugeben"

Thurid Holzrichter, Psychologin und Trainerin

Bei diesem Vermächtnis gehe es darum, Trauer zu heilen, aber auch Schuld abzunehmen und seinen Kindern oder Angehörigen einen Kompass und Liebe mitzugeben. Und ihnen zu sagen: „Ja, Du darfst und Du sollst glücklich und unbeschwert in Deinem Leben sein.“ Eltern, auch werdende Eltern, sollten sich ihrer Meinung nach genauso wie andere Menschen, Gedanken darüber machen, wie es nach ihrem Tod weitergehen soll: „Dazu gehört, Verantwortung für die Hinterbliebenen zu übernehmen. Ein Teil dieser Verantwortung kann das emotionale Vermächtnis sein.“