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Bauen & Wohnen

Bausparen: Wann lohnt sich ein Vertrag?

Bausparen: Wann lohnt sich ein Vertrag?

Der Ruf von Bausparen schien lange Zeit angekratzt. Ein Grund: Immer wieder wurde langjährigen Kunden in der Vergangenheit gekündigt. Und das mitunter mit Druck, wie die Verbraucherzentralen beobachtet haben. Dem Absatz neuer Verträge scheint das nicht geschadet zu haben. Allein im Jahr 2020 verzeichnete die Branche 1,5 Millionen Neuabschlüsse, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zu 2019, wie der Verband der Privaten Bausparkassen mitteilt. Ebenfalls um 13 Prozent stieg die neu abgeschlossene Bausparsumme auf 77,5 Milliarden Euro. Und das, obwohl die Corona-Pandemie den Angaben zufolge die Zahl der persönlichen Beratungen deutlich reduziert hat.  

Interessant: Der Trend geht nach Beobachtungen des Verbandes seit Jahren weg von kleinen Sparverträgen hin zu großvolumigeren Finanzierungsverträgen.

Die durchschnittliche Bausparsumme pro neu abgeschlossenen Vertrag hat sich in den letzten zehn Jahren von rund 27 500 Euro auf rund 52 000 Euro fast verdoppelt.

Für Max Herbst von der unabhängigen FMH-Finanzberatung ist diese Entwicklung keine Überraschung: „Banken und Vermittler empfehlen Bausparverträge oft mit dem Verweis auf das mögliche Ende der Niedrigzinsphase“, sagt der Experte. „Das Produkt soll der Zinsabsicherung dienen und das ist bei vielen Leuten beliebt.“ Nach Ansicht der Stiftung Warentest kann dieses Argument seine Berechtigung haben. Die Verträge bieten Zinssicherheit, werden vom Staat gefördert, ermöglichen günstige Kleindarlehen für eine Modernisierung und flexible Sondertilgungen. Als Ergänzung zu einem Bankdarlehen können Bausparverträge daher sinnvoll sein. Grundsätzlich gibt es beim Bausparen zwei Phasen: In der Ansparphase zahlt der Sparer monatlich einen Betrag ein. Für das Guthaben bekommt er Zinsen. Ist ein bestimmter Betrag erreicht, wird der Vertrag zuteilungsreif. Der Sparer kann sich das Geld auszahlen lassen. Gleichzeitig beginnt die Finanzierungsphase: Der Kunde kann nun ein günstiges Darlehen beantragen. Die Konditionen dafür hat er bereits vor der Ansparphase vereinbart. Damit kann er eine Immobilie kaufen oder bauen. Er muss den Kredit aber nicht beantragen. DPA-MAG