Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Anzeige
Berufschancen in der Region

Bauernverband Altenburg: Verfeinert über die Jahrhunderte, hochmodern gesteuert

Bauernverband Altenburg: Verfeinert über die Jahrhunderte, hochmodern gesteuert Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Einer der schönsten und wichtigsten Aspekte in der Landwirtschaft ist die Arbeit mit Tieren. Foto: Mario Jahn

Fachkräftenachwuchs soll mit den technischen Neuerungen Schritt halten können

Fragt man Berndt Apel, was es braucht, um in der Landwirtschaft glücklich zu werden, zögert er nicht lange: „Wir Landwirte brauchen junge Menschen, die für Mensch, Tier, Pflanzen und Boden bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, sagt der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Altenburg. „Gesunde Nahrungsmittel produzieren, die Kulturlandschaft bereichern und Landschaftspflege umsetzen verlangt Wissen, Lernbereitschaft und Zielstrebigkeit.“

An der Landwirtschaft reizen Vielfalt und Natur

Damit hat Apel die großen Ziele der Landwirtschaft umrissen. 28 anerkannte Ausbildungsbetriebe gibt es in der Region, zumeist bilden sie zum Landwirt und Tierwirt aus, aber auch zum Gärtner oder Pferdewirt.

Einer der Vorteile am Altenburger Land sind die guten Böden. Hier hat Landwirtschaft Zukunft, sagt Doreen Rath, Geschäftsführerin der Agrar T&P GmbH Mockzig. Sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden Landwirte und Tierwirte aus. Das Schönste an ihrem Beruf: „Man lebt mit und an der Natur. Ich finde keinen erfüllenderen Beruf als die Landwirtschaft.“

"Wir brauchen wissbegierige und naturverbundene junge Leute."

Berndt Apel
Vorsitzender Bauernverband Altenburg

Theorie und Praxis vereint

Wer sich für eine Ausbildung in der Branche entscheidet, schließt in der Regel einen Ausbildungsvertrag über drei Jahre ab. „Im Ausbildungsbetrieb werden die praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben“, erklärt Berndt Apel. „Ergänzt wird dies durch eine überbetriebliche Ausbildung. Die theoretischen Kenntnisse der Fachgebiete werden in den Berufsschulen erlernt.“ Das funktioniere auch im Corona-Jahr gut.

"Ich finde keinen Beruf erfüllender als Landwirt oder Tierwirt."

Doreen Rath
Geschäftsführerin T&P Agrar GmbH Mockzig

Neugier und Naturnähe

Allerdings mussten wegen der Pandemie die Messen zur Berufsorientierung und -vorbereitung sowie die Regionalmesse der Arbeitsagentur ausfallen. Die praktische Ausbildung funktioniere aber wie gewohnt, sagt Apel.

Probleme gebe es stellenweise beim theoretischen Unterricht und bei der überbetrieblichen Ausbildung – die Arbeit mit der Schul-Cloud sei noch nicht ganz ausgereift. Hier müsse drangeblieben werden, so Apel. Denn: „Wir brauchen junge Leute, die wissbegierig, naturverbunden und der Technik gegenüber aufgeschlossen sind.“

Doreen Rath bestätigt das. In der Landwirtschaft werde schon heute eine Menge zum Beispiel über hochmoderne Apps gesteuert – das sei vielen gar nicht bewusst. Generell müsse man Technik mögen, dann könne sie sogar begeistern: Wer einmal auf einem Mähdrescher gesessen habe, so teuer wie ein Eigenheim, vergesse das nicht mehr.

Natürlich gibt es in der Landwirtschaft auch Stress. Es ist Arbeit, harte bisweilen. Und doch: „Das ist häufig positiver Stress“, sagt Doreen Rath. „Wenn ein Kalb geboren wird, geht bei uns niemand nach Hause, auch wenn es fünf Minuten vor Schichtende ist. Das sind Anstrengungen, die sich lohnen.“

In der Landwirtschaft ist eben kein Tag wie der andere. An dieser jahrhundertealten Gewissheit ändert auch die größte Krise nichts.

Handwerkskammer investiert in Ausbildung

Fachkräftenachwuchs soll mit den technischen Neuerungen Schritt halten können

Die Handwerkskammer für Ostthüringen hat in den vergangenen Wochen umfangreiche Investitionen in die weitere Modernisierung der technischen Ausstattung in ihren Bildungsstätten in Gera-Aga, Rudolstadt und Zeulenroda getätigt. Dank der Förderung durch den Freistaat Thüringen konnten neueste technische Geräte in einem Umfang von insgesamt fast 500 000 Euro angeschafft werden, wobei die Handwerkskammer ein Drittel der Kosten trägt.

„Damit haben wir nochmals die Voraussetzungen verbessert, allen Auszubildenden in ihren Berufen die besten Bedingungen für ihre überbetriebliche Ausbildung in den Bildungsstätten der Handwerkskammer zu bieten“, erklärt Karsten Sachse, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen.

„Nur durch den Einsatz neuester Technik und Technologien ist es möglich, dass der künftige Fachkräftenachwuchs mit den technischen Herausforderungen der heutigen Zeit Schritt halten kann. Davon profitieren im Besonderen auch unsere Mitgliedsbetriebe.“