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Zukunftstage Nordsachen

Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit in Oschatz: Endlich wieder persönliche Kontakte

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Nordsachsens Landrat Kai Emanuel beim Besuch der Ausbildungsmesse in Delitzsch im vergangenen Jahr. Für ihn steht fest, dass solche Veranstaltungen wichtig für junge Menschen sind. Foto: Alexander Bley

Ferienjob als Kontaktbörse

Die Corona-Pandemie hat bislang keine tiefgreifenden Spuren am regionalen Ausbildungsmarkt hinterlassen, fasst es der aktuelle Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit in Oschatz zusammen. Die Bewerberzahl sei stabil geblieben und die Zahl der Lehrstellen ist angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht signifikant zurückgegangen – in den Regionen Delitzsch/Eilenburg sowie Oschatz sogar gestiegen.Neue WegeSeit Mitte März 2020 waren bei Berufswahl, Beratung und Lehrvertragsabschluss neue Wege gefragt. „Alle beteiligten Akteure haben sich schnell auf die neue Situation eingestellt und dafür gesorgt, dass es den sogenannten Corona-Jahrgang nicht geben wird, und die jungen Menschen weiter Rat und Unterstützung bekommen. Das war wichtig“, sagt Agenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. So haben die Unternehmen weiter ihre Stellen gemeldet und offensiv dafür geworben. „Auch wenn es kaum Praktika-Möglichkeiten gab, haben sie trotzdem Kontakte zu jungen Menschen geknüpft, sei es durch die sozialen Medien oder digitale Angebote.“ Auch die Berufsberaterinnen und Berufsberater haben aktiv nach Lösungen für persönliche Gespräche gesucht – sei es mittels Telefon, Videochats oder anderen Online-Formaten“, betont die Agenturchefin.

Aktuelle Zahlen zum Ausbildungsmarkt der Arbeitsagentur Oschatz / Messen und Eltern wichtige Impulsgeber für Berufswahl

Mehr betriebliche Ausbildungsplätze gemeldet

In der Region Delitzsch/ Eilenburg hatten sich bis Ende August 606 Jugendliche als Bewerber/-innen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Das entspricht dem Stand des Vorjahres (minus vier Personen). Demgegenüber standen insgesamt 427 gemeldete betriebliche Ausbildungsplätze. Das sind 53 Ausbildungsplätze beziehungsweise rund 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rein rechnerisch kamen auf eine betriebliche Lehrstelle 1,4 Bewerber (Vorjahr 1,6).

Einfluss von Corona

Stellenzuwächse gab es vornehmlich im Bereich der Industrie und des Handwerks sowie in den Medizinischen Gesundheitsberufen. Vor allem im letzten Zweig habe die mediale Präsenz der Branche den Aufstieg beschert. Umgekehrt sind in den Berufen, die von den Lockdowns besonders betroffen waren, wie Tourismus-, Hotel- und Gaststättengewerbe, ein Rückgang zu verzeichnen.

Endlich wieder Präsenz

Mit Beginn des neuen Schuljahres freuen sich gerade die Berufsberaterinnen und Berufsberater in den Schulen – unter Maßgabe hygienischer Bedingungen – wieder vor Ort zu sein und Angebote persönlich zu unterbreiten. „Die persönlichen Gespräche werden nicht nur von den Schülerinnen und Schülern, sondern auch von den Eltern sehnsüchtig erwartet und auch gewünscht“, weiß Cordula Hartrampf-Hirschberg.

Ratgeber in Sachen Beruf

Junge Menschen und das Thema Ausbildung zusammenzubringen, heißt, ihre Talente mit einer beruflichen Karriere zu verknüpfen. „Da sind zum einen die Eltern wichtige Bezugspersonen. Über deren Jobs erhalten die Kinder Einblick in die Arbeitswelt. Sie können zudem Erfahrungen weitergeben und ihre Schützlinge beraten“, so die Agenturchefin. Zum anderen seien gerade die regionalen Ausbildungsmessen ein Schaufenster für die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten. „Und dass diese wieder in Präsenz stattfinden können, freut uns sehr.“
    

Ferienjob als Kontaktbörse

Wer einen Ferienjob antritt, sollte darauf achten, dass die Arbeitsbedingungen in einem Arbeitsvertrag festgehalten sind. Weil es meist um eine befristete Anstellung geht, muss der Vertrag nach Ende des Ferienjobs nicht gekündigt werden. Das erklärt die Bundesagentur für Arbeit auf ihrem Portal „Planet-Beruf.de“. Wichtig: Ferienjobs müssen leichte Tätigkeiten sein, gefährliche oder harte körperliche Jobs sind nicht erlaubt. Zudem müssen Ferienjobber in der Regel mindestens 15 Jahre alt sein und es gilt eine Arbeitszeit von maximal acht Stunden am Tag. Was darüber hinaus erlaubt ist, regelt das Jugendarbeitsschutzgesetz. Den meisten Jugendlichen geht in ihrem Ferienjob darum, etwas Geld dazuzuverdienen. Planet-Beruf weist darauf hin, dass man die Zeit auch darüber hinaus sinnvoll nutzen kann. So kann der Ferienjob etwa eine Möglichkeit sein, um Kontakte zu knüpfen oder Abläufe im Betrieb kennenzulernen. Das kann später hilfreich sein, wenn es etwa um die Ausbildungsplatzsuche geht.